Der Blitz dein Feind?

Kennst du das vielleicht? Menschen mit Kamera in der Hand, die mit ihrem kamerainternen Automatikblitz am helllichten Tag dastehen und darauf los blitzen? Am besten auch noch Dinge damit fotografieren, die so groß sind wie der Eiffelturm (der dich im übrigen bei so einem Versuch auslachen wird)? Bist du denn gar selbst so ein eifriger Blitzer?

Meistens entsteht diese Situation übrigens im Voll-Automatikmodus. Gerade wenn du gut blitzen möchtest, muss deine Basis SOLIDE sein. Das heißt du musst das Belichtungsdreieck und die manuellen Einstellungen im Schlaf beherrschen, ansonsten kannst du am besten gleich aufhören überhaupt nur ans Blitzen zu denken!

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Ich kann dir verraten, dieses Blitzen bringt nichts. Gar nichts. Nada! Vergiss am besten gleich wieder, dass du so etwas wie einen eingebauten Blitz in deiner Kamera hast. Er ist eigentlich nichts weiter als eine Notlösung, wenn nichts anderes mehr Helligkeit in dein Bild bringen kann. Wenn dieser Notfall eintritt, solltest du dir sowieso überlegen ob es wert ist denn Auslöser überhaupt zu drücken!

Dieser eingebaute Blitz ist so konstruiert, dass er ca. 1 Meter weit erhellen kann und das in einem sehr eingeschränkten Radius. Wenn du also vor besagtem Eiffelturm stehst und ihn damit blenden möchtest, wird er es nicht mal ansatzweise merken.

Du kannst damit nicht mal deine Liebste, oder deinen Liebsten, oder die Großtante damit erleuchten, es sei denn, sie oder er steht maximal einen Meter von der Kamera entfernt. Ein weiterer negativer Nebeneffekt des eingebauten Blitzes ist, dass du die Richtung des Lichts nicht steuern kannst. Er blitzt immer nach vorne und immer direkt, was ein sehr hartes, unschönes, unangenehmes Licht zur Folge hat.

Ein Aufsteckblitz ist da schon besser, mit ihm kannst du besser steuern wo und wie dein zusätzliches Licht ankommen soll. Doch auch der hat baldige Grenzen, vor allem im Freien. Er wirkt in etwa 9 Meter weit. Das heißt die Großtante kannst du damit erleuchten, den Eiffelturm immer noch nicht.

Für mich gibt es nur wenige Situationen, in denen ein Blitz auf einer Kamera wirklich Sinn macht. Wie zum Beispiel, dass du eine Buchpräsentation live in einem Innenraum shootest (und selbst da musst du auf die Lichtstimmung aufpassen). Aber glaub mir, die Situationen wo ich einen Aufsteckblitz verwende kann ich pro Jahr an einer Hand abzählen!

So kann ein erweitertes Blitzsetup auch aussehen

Ich sage es ganz ehrlich: Ich arbeite wenig mit Blitz, da ich eher im künstlerischen Bereich oder in der Streetfotografie unterwegs bin. Auch für Landschaft- und Tierfotografie wirst du kaum ein Blitzsetup verwenden.

ACHTUNG: wir sprechen hier nicht von einem reinem Beleuchtungssetup mit Tageslichtlampen!

Wenn du vor hast ernsthaft in das Thema einzusteigen um z.B. für Produktfotografie, oder Portraitfotografie, dann wirst du um ein zumindest kleines Blitzsetup nicht herum kommen. Dieses besteht aus einem Lichtstativ, einen Fernsychronisator, einem Studioschirm, einem Schirmneiger und natürlich einem Aufsteckblitz.*

Als Einstieg in das Thema kann ich dir noch das Buch von Scott Kelby „The Flash Book* empfehlen. Und dann geht es einfach um ÜBEN ÜBEN ÜBEN.

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